August 2012 –
Im Laufe der Zeit zeigte es sich, dass unsere Terrasse und dort besonders der Freisitz von der Straße her sehr einsehbar war. Im wesentlichen lag dies an dem offenen Carport unserer Nachbarn, der den einsehbaren Bereich aufgrund einer fehlenden Seitenverkleidung noch vergrößerte. So blickten wir vom Freisitz nicht nur auf unsere Straße, sondern sogar noch in die Einmündung zur nächsten Querstrasse. Insgesamt ergab sich eine ungemütliche Situation, da man oft durch Fahrzeugbewegungen und Passanten abgelenkt war.
Somit war schnell klar, ein Sichtschutz musste her. Leichter gesagt als getan. Zum einen musste eine Variante gefunden werden, die optisch schön aussieht und sich harmonisch an den bestehenden Carport der Nachbarn anfügt. Zum anderen galt es eine Verankerung zu finden, die sich auf den bestehenden 40er L-Steinen stabil montieren ließ. Nach einigen Wochen der Suche waren beide Aspekte gelöst. Als schön empfanden wir einen Sichtschutz aus Weidengeflecht, gehalten von stabilen Holzpfosten. Zur Montage der Pfosten kamen Doppel-H-Träger zum Einsatz, die eigentlich zum Einbetonieren gedacht sind. Für die Montage auf den L-Steinen wurde die untere Querstrebe des Doppel-H-Trägers mit der Schleifhexe entfernt und so konnte der Träger als Spange auf den L-Stein geschoben werden. Nun galt es den Träger auf dem L-Stein fest zu verschrauben. Hierzu sollten 12 mm Gewindestangen plus Muttern und Unterlegscheiben zum Einsatz kommen.
Bei der Montage wurden zuerst zwei 12 mm Löcher in die nach außen gewandte Seite des Trägers gebohrt. Danach wurde der Träger auf einem Abstandhalter (damit der Träger nicht direkt auf dem L-Stein aufsitzt) an der passenden Position senkrecht ausgerichtet und die Positionen der Löcher wurden auf den L-Stein übertragen. Im nächsten Schritt wurden die Löcher durch den L-Stein mit einem Bohrhammer gebohrt. Anschließend wurde der Träger wieder auf den L-Stein geschoben, um mit einer langen Feile die Löcher für die Rückseite zu übertragen. Hierzu wurde die Feile durch das Loch im Träger und den L-Stein geschoben. Mit kreisenden Bewegungen der Feile wurde so das gegenüberliegende Loch auf der Innenseite des Trägers markiert. Somit konnten Ungenauigkeiten beim Bohren durch den L-Stein ausgeglichen werden. Nachdem alle Löcher durch Träger und L-Stein gebohrt waren, konnte der Träger mit passend zurecht geschnittenen 12 mm Gewindestäben fixiert werden.
Im folgenden Schritt wurden die Pfosten senkrecht in die Träger eingepasst. Hierbei wurden zuerst zwei Pfosten montiert, um danach ein Sichtschutzelement einzupassen. Jedes Sichtschutzelement ist auf jeder Pfostenseite mit vier Halterungen fixiert.
Nachdem das erste Sichtschutzelement eingepasst war, folgten Pfosten für Pfosten, bis alle vier Elemente montiert waren. Da wir die Pfosten vor der Montage nur einmal mit der Remmers HK Aidol Lasur eingestrichen hatten, folgte nun der erforderliche zweite Anstrich. Hierbei wurden auch die Rahmen der Sichtschutzelemente mit überstrichen.
Da wir die L-Steine auf der Innenseite wieder mit Erde anfüllen wollten, überlegten wir uns, wie wir die Verschraubungen der Träger am besten vor der feuchten Erde schützen könnten. Uns kam die Idee einfach alles einzubetonieren.
Hierfür war eine Verankerung nach unten erforderlich. Also wurden entsprechende Löcher in die L-Steine vor den Trägern gebohrt, in welche dann Gewindestäbe eingeklebt wurden. So würde der Betonklotz halt am L-Stein durch die Verschraubung erhalten und von unten durch den Gewindestab fixiert sein. Nun bauten wir passende Schalungen, die mit einer Schraubzwinge von außen fixiert wurden. In die Schalung gaben wir Estrichbeton, den wir viel feuchter als üblich einrührten und ordentlich verdichteten.
Nach dem Entfernen der Schalung war gut zu erkennen, dass die gesamte Verankerung nun wirksam vor Feuchtigkeit im Beton geschützt war. Wir konnten die Erde unseres Hochbeetes wieder anfüllen.
Bei diesem Projekt wurden alle erforderlichen Materialien (bis auf die zwei Säcke Estrichbeton) über das Internet bezogen. Besonders im Bereich von Kleinteilen, wie Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und Gewindestäben kann man so im Vergleich zu den Preisen im Baumarkt eine Menge Geld sparen. -Somit folgt: Vorher gut planen, alle benötigten Teile im Internet bestellen, Geld sparen und Spaß bei der Montage haben 😉
Fazit:
Der Arbeitsaufwand für dieses Bauwerk lag bei circa 15 Stunden. Verbaut wurden vier Weidensichtschutzelemente (120 x 180 cm), fünf Pfosten (9 x 9 x 190 cm), fünf H-Pfosten-Träger (für Pfosten 9 x 9 cm), 10 Bolzen (10 x 110), 10 Muttern M10, 32 Flechtzaunbeschläge (Winkelmass 35 x 35 mm, L-Form, Edelstahl), 64 Schrauben (3,5 x 30 mm, Edelstahl), 2 m Gewindestab 12 mm, 1 m Gewindestab 10 mm, 10 Hutmuttern M12, 15 Muttern M12, 20 Unterlegscheiben M12, eine Kartusche Injektionsmörtel MKT, zwei Säcke Estrichbeton (40 kg) und Remmers HK Lasur Aidol (500 ml).

















































































