Eine Trockensteinmauer ist eine lose Formation von Steinen, die übereinander gestapelt eine Mauer bilden. Es kommt somit kein Mörtel zum Verkleben der Steine zum Einsatz. Vielmehr werden Ungleichmäßigkeiten der einzelnen Steine durch geschicktes Kombinieren der einzelnen Steine ausgeglichen, oder es kommen kleinere Steine als Keile zum Einsatz. Die Konstruktion stabilisiert sich im wesentlichen durch ihr Eigengewicht und eine leichte Neigung gegen den Hang.
Nachstehende Grundregeln sollten Beachtung finden um eine stabile Konstruktion zu erreichen:
- Die Mauer muss auf einem festen Untergrund aufgebaut werden. Hierzu ist der Untergrund entsprechend zu verdichten.
- Eine Sauberkeitsschicht aus Frostschutzschotter, der mit einem Stampfer verdichtet wurde ist empfehlenswert. Die Sauberkeitsschicht sollte eine Stärke von 10-15cm aufweisen.
- Ein Fundament aus Beton ist nicht sinnvoll und sollte daher vermieden werden, da sich hierauf das lose Mauerwerk nicht mehr setzen kann.
- Große, schwere Steine bilden die Basis der Mauer. Hierfür ist es nötig die vorhandenen Steine auseinander zu legen.
- Die Mauer sollte eine Neigung von 5-8 Grad gegen den abzustützenden Hang aufweisen. Die Neigung wird durch einen Versatz der Steine von Reihe zu Reihe zum Hang hin erreicht, wobei die Steine waagerecht verbaut werden.
- Die Mauer sollte aus Läufern (Steine die längs im Mauerwerk eingefügt sind) und Bindern (Steine die quer nach hinten ins Erdreich ragen) aufgebaut werden. Nach zwei bis drei Läufern sollte ein Binder folgen. Die Mauer wird so im dahinter liegenden Hang verzahnt.
- Die Mauer ist im Verbund aufzubauen. Senkrechte Fugen sollten sich maximal in zwei Lagen treffen.
- Wackelnde Steine werden mit kleineren Steinen in Form von Keilen hangseitig fixiert.
- Hinter der Mauer sollte eine verdichtete Drainageschicht aus Schotter mit hochgezogen werden.
- Die Zwischenräume der hangzugewandten Seite sollten mit Schotter oder Kiessand ausgestopft werden.
- Der Einsatz von Wasser erleichtert das Einschlämmen von Feinanteilen in die dem Hang zugewandten Fugen.
- Hinter der Mauer kann ein Flies verbaut werden, sofern die Fugen der hangzugewandten Seite nicht mit Schotter oder Kiessand ausgestopft wurden (ein Flies wurde bei meinen bisherigen Trockensteinmauern nicht verbaut).
- Steine können mit Hammer und Meißel behauen werden um einen besseren Halt zu erreichen. Da hierfür etwas Übung erforderlich ist, sollte diese Mittel am Anfang eher etwas sparsamer eingesetzt werden.
Projekte zum Thema Trockensteinmauer:
- Lichtschacht Tageslichtfenster mit Muschelkalksteinen abstützen
- Eine Böschung mit einer Trockensteinmauer abstützen
- Eine Kräuterspirale aus Muschelkalksteinen
- Stufen aus Muschelkalksteinen als Übergang zwischen Betontreppe und Garten