November 2021 –
Was tun wir Heimwerker nicht alles für unsere lieben Frauen. Als im Oktober diesen Jahres bei ALDI die Fasssauna Lahti angeboten wurde, war es um meine Frau geschehen. Sie wünschte sich eine solche Sauna in unserem Garten. Um mich von weiteren schwierigen Entscheidungsprozessen zu entbinden, hatte sie auch schon einen geeigneten Platz im heimischen Garten gefunden. Ein paar kleinere Probleme oder besser gesagt Herausforderungen gab es dennoch. Da wo die Sauna hin sollte war aktuell unser Rhododendren-Beet. Neben dieser Kleinigkeit gab es noch die Anforderung einen Starkstromstrang nach draußen zu führen, da die gewünschte Sauna dies erforderlich machte. Somit war ich wieder voll in meinem Element.
Schnell mal ein Loch in die Kellerwand gebohrt, Kabelkanäle montiert, eine Klemmbox aufgeschraubt und ein passendes Erdkabel 5*2,5mm² in den Garten geführt. Vor 10 Jahren war alles viel einfacher gewesen, da hatten wir noch keine störenden Mauern, Treppen, Steine und Pflanzen im Weg stehen. Daher zeigte sich schnell, dass bereits dieser erste Arbeitsgang die nächsten drei Tage in Anspruch nehmen würde.
Neben dem eigentlichen Kabel für die Sauna haben wir dann gleich noch ein weiteres Kabel mit verlegt, was wir für zukünftige Vorhaben verwenden können. In 10 Jahren möchte ich nicht nochmal durch all unsere Errungenschaften hindurch buddeln…
Nach drei Tagen waren die zwei neuen Kabel ordentlich in einer separaten Röhre und ausreichender Tiefe vom Haus hin zum Holzunterstand verlegt worden. Vor dort konnte dann der erforderliche Abzweig zum zukünftigen Standort der Gartensauna erfolgen.
Nachdem die erforderliche Infrastruktur verlegt worden war, musste nun nur noch das Rhododendren-Beet rückgebaut werden.
Hierzu wurden zuerst alle Pflanzen ausgegraben und in Kübel gepackt. Danach sind die Granit-Pflastersteine und das darunter liegende Schotterfundament ausgegraben worden. Aktuell befindet sich unser Rhododendren-Beet verteilt in Kübeln im Hinterhof.
Als alle Hindernisse aus dem Weg geräumt waren, ging es in alter Gewohnheit an das Ausschachten des Fundaments für den Sockelbereich, auf den die Gartensauna errichtet werden sollte. Neben der Gartensauna sollte auch noch ein kleiner Bereich für eine Gartendusche entstehen. Diesen Bereich schlossen wir an den Sockel der Sauna an. Somit hatten wir dann einen Sockel, der aus zwei ineinander geschachtelten Rechtecken bestand. Entsprechend wurde der Fundamentbereich ausgehoben. Leider traf ich dabei auf einen alten Bekannten, unseren Kirschbaum. Der Wurzelstock, den wir damals einfach mit Erde und Rasen abgedeckt hatten stand nun im Weg und war zu beseitigen.
Nach weiteren drei Stunden harter Rodungsarbeit und einem Spitzhackenstiel später war auch diese Hindernis beseitigt. Auf dem folgendem Bild kann man gut das Erdkabel erkennen, welches ich im Mai für die Elektrifizierung des Quellsteins quer durch die Wiese verlegt hatte.
Endlich konnten die Kabel unter das Fundament geführt werden. Dann ging es mit dem Einbringen der Sauberkeitsschicht aus Schotter weiter. Als die Höhe der Sauberkeitsschicht stimmte und alles waagrecht war, konnte alles mit einer Rüttelplatte verdichtet werden.
Auf der verdichteten Sauberkeitsschicht aus Schotte konnte jetzt mit dem Setzen der Kantsteine begonnen werden. Zuvor wurden noch alle Kabel ordentlich in Röhren verpackt.
Nachdem die Kantsteine standen, wurde erneut Schotter aufgefüllt und mit einer Rüttelplatte verdichtet. Danach wurde das Bett aus Splitt für den Unterbau der Pflasterklinkersteine eingebracht und abgezogen. Hierzu wurden circa 4-5 cm Splitt als Unterbau eingebracht. Die Pflastersteine sind dann im Verbund „Fischgräte“ verlegt worden.
Am Ende wurde das verlegte Pflaster mit Sand und Split ausgefugt und alles mit Wasser und einem Besen gut eingeschlemt. Nachdem das Pflaster wieder frei gekehrt war, konnten die Steine mit einem Handstampfer und einer Gummimatte final eingerüttelt werden.
Nun fehlte nur noch unsere Gartendusche. Auch hierfür habe ich ein entsprechendes Fundament gesetzt. Als der Estrichbeton gut abgebunden war, wurden vier Gewindestangen eingeklebt. Auf diesen Gewindestangen konnte dann die Bodenplatte der Gartendusche waagerecht ausgerichtet und fixiert werden. Jetzt endlich konnten wir die Palette mit unserer Gartensauna öffnen, um uns einen ersten Überblick über alle Teile und die Bauanleitung zu verschaffen. Nach kurzer Zeit hatten wir einen Plan und legten los.
Zuerst wurde die Unterkonstruktion zusammengeschraubt. Als nächstes kamen die ersten Fassdauben zum Liegen und es ging mit den Seitenteilen weiter. Als die Seitenteile standen, wurde Daube um Daube um sie herum das Fass gebaut.
Nach ein paar Stunden war der Rohbau unserer Fasssauna fertig gestellt und wir konnten das Richtfest mit einem kleinem Richtbäumchen, einem Schnaps und dem dazugehörigen Richtspruch begehen. Man sollte seine geschaffenen Werke auch gebührend zelebrieren. Da die aktuellen Temperaturen keinen Anstrich mit einer Lasur erlaubten und die mitgelieferte Schweissbahn samt Schindeln bei den vorherrschenden Temperaturen nicht verarbeitet werden konnten, beschlossen wir einfach vorerst einmal eine gewebeverstärkte Folie aufzutackern.
Der ausstehende Anstrich und die Montage der Schweissbahn samt Schindeln wird dann im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen erfolgen. Jetzt fehlte nur noch die erforderliche Unterverkabelung in unserem Zählerschrank.
Auch diese wurde von unserem freundlichen Elektriker unseres Vertrauens prompt erledigt und so Stand dem Saunavergnügen eigentlich nichts mehr im Wege. Zum Schluss wurden noch ein Thermo-/Hygrometer und eine Sanduhr montiert. Zudem wurde der Saunaofen mit den mitgelieferten Steinen beschickt. Auch Eimer und Kelle fanden einen Platz neben dem Saunaofen.
Fazit:
Der Arbeitsaufwand für die Vorbereitung der Infrastruktur, den Bau des Sockels samt Dusche und dem Aufstellen der Gartensauna selbst lag bei circa 60 Stunden. Verbaut wurden 13 Kantsteine 100x30x5 cm, 1,5 m³ Frostschutzschotter, 7 Säcke Estrichbeton 40kg, 0,4 m³ Splitt, ein Eimer Basaltsand, ein FI Hager CDA 440D, ein Sicherungsautomat Hager B16, 2x40m Erdkabel 5×2,5mm², einige Vago-Klemmen, zwei Klemmdosen, 2m hitzebeständiges Silikonkabel und eine weitere wasserfeste Klemmdose für den Außenbereich.
Also ich bin begeistert von deinem Garten. Vor allem die Genauigkeit und Präzision mit der Du die Arbeiten ausführst sind sehenswert. Vor allem die Sauna hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht schaff ich es auch eine solche in meinem Garten zu installieren. Hast mich so richtig „Guster“ darauf gemacht. Weiterhin viel Erfolg mit deinen Projekten.
Hallo Gerhard,
vielen Dank für das positive Feedback zu unserer Sauna 🙂
Die Idee mit der eigenen Sauna kann ich nur weiter empfehlen. Hätte nie Gedacht, dass die Sauna auch so gerne von der ganzen Familie, den Freunden und Bekannten angenommen wird.
Viele Grüße,
Norbert