Bau eines Eingangstreppenpodestes aus Granitpalisaden

Mai 2016 –
Seit nun fast neun Jahren gelangen wir über einen Palettenstapel in unser Haus. Doch heute ist endlich der Tag gekommen an dem wir mit den Arbeiten beginnen, um uns ein massives Treppenpodest zu errichten. Da der Grabenbereich rund um unser Haus nicht wirklich gut verdichtet wurde, war von Anfang an klar, dass es zu tiefgreifenden Maßnahmen kommen würde…

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In einem ersten Schritt wurde der Zugang zur Haustür nach rechts verlegt, sodass mit der Bestandsaufnahme der Bodenfestigkeit begonnen werden konnte. Der Frostschutzschotter wurde hierzu beiseite geschafft und die unzureichend verdichtete Steinerde ausgehoben.

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Nachdem eine Tiefe von circa 130 cm unter der Türschwelle erreicht war, gelangte man im vorderen, dem Haus abgewandten, Bereich auf den natürlich gewachsenen Boden. Ziel war es das Fundament in Teilen auf dem gewachsenen Boden zu gründen. Hierzu wurden noch Streifen vom Haus weggehend in Richtung des gewachsenen Bodens gezogen.

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Der gesamte Grabenbereich wurde gründlich mit einem Motorstampfer verdichtet und anschließend wurde eine erste Reihe Hohlkörpersteine in Estrichbeton gesetzt und waagerecht ausgerichtet. Die im Eingangsbereich fehlende Noppenbahn vor den Drainageplatten wurde ebenfalls noch entsprechend erweitert.

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Nun konnte auf die erste Lage Hohlkörpersteine eine zweite Lage aufgesetzt werden. Nachdem alles sauber aufeinander passte, wurden in jede Lage noch 8 mm dicke Zugeisen eingelegt. Der rund um das Haus verlaufende Blitzableiter wurde ebenfalls in das Fundament mit eingebaut.

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Zusätzlich wurden noch senkrechte Stäbe aus Baustahl eingesetzt, die im vorderen Bereich lang heraus ragten, um so später mit der Armierung der Betonplatte verbunden zu werden.

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Als nächstes wurde der Grabenbereich rund um das Fundament und in den Zwischenräumen aufgefüllt und gründlich mit einem Motorstampfer verdichtet. Danach konnten die vorderen Eisen nach hinten zur Hauswand gebogen und dort in frei gelassene Löcher des Fundamentes eingesteckt werden. Auf diese Eisen wurde dann eine Baustahlmatte geknüpft. Zudem wurden noch drei Gewindestangen in das bereits bestehende Fundament der Trennkante zum Carport eingeklebt und mit der Armierung der Betonplatte verbunden. Jetzt waren alle Vorarbeiten so weit abgeschlossen, dass die Schalung gestellt werden konnte.

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Als letztes wurden noch Abflussrohre zwischen die Armierung eingesetzt, damit später das Wasser aus den einzelnen Stufen wieder nach unten abfließen kann. Am nächsten Tag konnte mit dem Betonieren der Betonplatte begonnen werden.

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In mehreren Lagen wurde die Betonplatte Stück für Stück gegossen und am Ende noch glatt abgezogen. Hierzu benötigten wir insgesamt circa sechs Stunden.

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Das Ergebnis am Abend konnte sich sehen lassen und das lang ersehnte Feierabendbier schmeckte an diesem Tag besonders gut 😉

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Von all diesen schweißtreibenden Vorarbeiten würde man später nichts mehr sehen. Nun ging es an das Errichten des Treppenpodestes und der zugehörigen Stufen. Hierzu wurden die Palisaden des Podestes von 100 cm auf 65 cm gekürzt. Zur Vorbereitung wurde die Betonplatte im jeweiligen Bereich gut mit einem Quastpinsel angefeuchtet und Fliesenkleber aufgezogen. Der Fliesenkleber dient hierbei als Verbindung zwischen Betonplatte und dem Estrichbeton, in den die Palisaden gesetzt werden.

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Man kann erkennen, dass jede Stufenreihe mit mehreren Abflüssen in der Bodenplatte ausgestattet wurde. Somit kann sich auf Dauer kein Wasser in den Stufen ansammeln, welches im Winter bei Frost die Stufen auseinander sprengen würde.

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Schritt für Schritt wurden so die Palisaden des Podestes und der beiden umgebenden Stufen gestellt. Wichtigstes Werkzeug waren hierbei Wasserwaage und Gummihammer, um die einzelnen Palisaden exakt senkrecht und auf einer Höhe auszurichten.

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Auch dieser Arbeitsschritt war nach einigen Tagen erledigt und man kann nun gut erkennen wie sich das Treppenpodest nach rechts zu den bestehenden Stufen des Carports anschließt und einen Abgang nach links in Richtung Bauerngarten bietet. Vorne links wurde die Ecke ausgespart, um so noch ein weiteres Fahrzeug vor dem Haus parken zu können.

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Nachdem die Palisaden allesamt verfugt waren, konnte mit dem Ausbetonieren zwischen den Stufen begonnen werden, um so die Palisaden gut zu verankern und Gefälle zu den Abflüssen herzustellen. Hierbei wurden die Abflüsse vor dem Auffüllen mit Schotter mit Kiessand ausgekleidet.

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Der Bereich unter der Haustür und unsere Türschwelle mussten nun ebenfalls gut vorbereitet werden, bevor mit dem Auffüllen des Podestes begonnen werden konnte. So war unsere Türschwelle nicht stabil verankert, da es sich nur um einen provisorischen Unterbau gehandelt hatte. Daher wurden stabile Aluprofile unter der Türschwelle verbaut, auf welche diese dann fest verschraubt werden konnte.

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Nun konnten die Aluprofile und die Wediplatte wieder mit Fliesenkleber überzogen werden.

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Um den Unterbau unserer massiven Haustür gut von außen zu stabilisieren, wurde noch ein massiver Keil aus Estrichbeton davor betoniert. Hierzu wurden als erstes Gewindestäbe in die Betondecke eingeklebt, um so den Keil fest mit dieser zu verbinden.

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Nachdem der Betonkeil unter der Haustür fest war, konnte mit den erforderlichen Abdichtarbeiten unter der Haustür begonnen werden. Man kann noch das Provisorium aus einem Gewindestab und Keilen zur Stabilisierung der Haustür nach vorne sehen. Auch dieses Provisorium sollte bald nicht mehr erforderlich sein 😉

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Nun ging es darum, den Bereich unter der Haustür abzudichten. Wichtig war hier die Verwendung eines Dichtmaterials, welches nicht das Styrodur und die Wediplatten angreifen würde. Alle teerhaltigen Abdichtungen lösen nämlich mit der Zeit Styrodur auf. Daher kam ein spezieller Armierungsmörtel (Knauf SM700 PRO) zum Einsatz, in den zusätzlich ein Netz eingearbeitet wurde.

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Nachdem der Armierungsmörtel fest war, konnte der Bereich mit einer Noppenfolie ausgekleidet und aufgefüllt werden.

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Anschließend konnte auch das Podest mit Schotter aufgefüllt werden, wobei dieser Bereich aufgrund seiner Größe mit einem Motorstampfer verdichtet wurde. Der schräge Bereich unter der Haustür wurde hierbei nicht überfahren, um so eine Beschädigung der Abdichtung zu vermeiden. Nun konnten die einzelnen Stufen mit Pflasterklinker ausgelegt werden.

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Hier noch eine Detailaufnahme vom Anschluss an die Haustür. Der kleine Spalt vor der Haustür wurde inzwischen mit etwas Splitt geschlossen.

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Das fertige Treppenpodest lässt nun nicht mehr erahnen wie viele Arbeitsgänge erforderlich waren und bis in welche Tiefe es verankert werden musste. Alles in allem war dies eines meiner größten Bauprojekte, bei dem sich der Aufwand am Ende wieder mal gelohnt hat.

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Hier noch eine Aufnahme mit den kleinen Stufen nach links und der Aussparung für das Abstellen eines weiteren Pkw.

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Fazit:
Der Arbeitsaufwand für den Bau des Treppenpodestes lag bei circa 100 Stunden. Verbaut wurden 52 Hohlkörpersteine (50 x 25 x 17,5 cm), 36 m Eisen 8 mm, Baustahlmatte 8 mm 400 x 180, 3 Gewindestäbe 1 m x 10 mm, 1,5 m³ Kiessand 0-16 mm, 12 Säcke Zement (25 kg), 30 Granitpalisaden 12 x 12 x 100 cm, 40 Granitpalisaden 12 x 12 x 50 cm, drei Säcke Trassmörtel (25 kg) zum Verfugen, 2 Säcke Baukleber (10 kg), 1 Kartusche Spezialkleber (Multifunktionsmörtel FIS VS 300 T) der Firma Fischer, 12 Säcke Estrichbeton (40 kg) für Fundament und Palisaden, 0,25 m³ Splitt und 6,5 m² Pflasterklinker Meissen (200 x 100 x 52 mm, anthrazit).

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